Einsätze der Speziellen Höhen- und Tiefenrettung SRHT

Typische Aktivitäten bei den bisherigen Einsätzen spezieller Rettungsgruppen der Feuerwehr sind:

 

  • Retten von Personen aus der Höhe (Hängesitz/Krankentrage)
  • Retten von Personen aus der Tiefe (Hängesitz/Krankentrage)
  • Retten von Personen aus einem Seil
  • Sicherung von Einsatzkräften
  • Technische Hilfeleistung - Seilunterstütztes Arbeiten

Im Rahmen des EU-Projektes "Leonardo da Vinci - Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen - Aus- und Weiterbildung von Feuerwehrleuten in Europa" wurden folgende Einsatzvarianten erstellt und für die vorliegende Rahmenempfehlung bearbeitet:

 

  • Passives Abseilen (Ablassen) im Einfachseil und Sicherungsseil
  • Aktives Abseilen im Doppel- oder Einfachseil
  • Retten aus der Tiefe mit Flaschenzug im Einfachseil
  • Gesichertes Aufsteigen oder Quersteigen
  • Retten einer Person im Seil aus der Höhe (Rettung im Hängesitz)
  • Seilbahn zwischen zwei Punkten (horizontal)

Es werden der dafür erforderliche Kräfte- und Mittelbedarf, deren Anwendung beschrieben sowie Hinweise zur Sicherheit gegeben. Zielstellung ist das einheitliche Vorgehen bei den Feuerwehren in Deutschland und gleichzeitig auf europäischer Ebene.

 

weitere Einsatzmöglichkeiten der SRHT - Gruppe

Grundsätzlich:

 

Folgende Grundvarianten, die im Anschluss näher erläutert werden, sind mit den Mitteln der Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen möglich:

 

  • Ablassen von Personen aus fast jeder Höhe mit oder ohne Begleitung,
  • im Rettungssitz oder mittels Trage;
  • Aufseilen von Personen mit oder ohne Begleitung im Rettungssitz oder in der Trage;
  • Auf – oder Abstieg zu einer Einsatzstelle: Ablassen oder Aufziehen von Gegenständen / technischem Einsatzgerät

Beispiele für Einsatzvarianten:

 

Abseilen im Rettungssitz

 

Hierbei wird eine zu rettende Person entweder von einem festen Standort oder aus einem Seil unter Verwendung eines Aufnahmegerätes (Rettungsdreieck) in ein Seilsystem übernommen und zu Boden gebracht.

 

Denkbare Einsatzorte wären hier zum Beispiel Baugerüste, Kräne, Rohbauten ohne geeignete Zu- und Abgänge, Fensterputzgondeln, Windkraftanlagen sowie sonstige technische Anlagen.

 

Ablassen von Personen mit einer Trage

 

Hierbei wird die zu rettende Person mit oder ohne Vakuummatratze in einer Trage angeschnallt, gesichert und begleitet zum Boden abgeseilt.

 

Mögliche Einsatzorte wären hier zum Beispiel Baugerüste, Kräne, Rohbauten ohne geeignete Zu- und Abgänge sowie technische Anlagen. Eine erforderliche medizinische Versorgung kann während des Transportes fortgesetzt werden.

 

Anstelle der Trage steht auch ein so genanntes Spinbord zur Verfügung.

 

Aufseilen von Personen

 

Die zu rettenden Personen werden unter Verwendung von Flaschenzügen sowie Hängesitz oder Trage aus Schächten (Aufzüge, Kanalisation), unterirdischen Anlagen (Kellerräume) oder anderen technischen Anlagen (Silos, Behälter, Tanks, Krankabinen usw.) mit oder ohne Begleitung aufgezogen.Auch hier kann eine medizinische Versorgung eingeleitet und während des Transportes fortgesetzt werden. Soweit erforderlich kann die Rettung auch unter Atemschutz erfolgen.

 

Abseilen im Hängesitz oder Trage zu einem nicht unter dem Abseilpunkt fiegenden Ziel "Schrägseil / Seilbahn"

 

Hierbei wird im Prinzip eine Seilbahn errichtet und die zu rettende Person mit Führungseilen an vorher gespannten Tragseilen zu einem weiter vom Abseilpunkt entfernt gelegenen Ort abgelassen. Die zu rettende Person kann alleine oder (medizinisch) betreut abgelassen werden.

 

Transport überschwerer Person

 

Unter Verwendung der auf dem Bettentransportwagens mitgeführten Schwerlasttrage (Tragfähigkeit 1 000 kg), können überschwere Personen in Treppenhäusern mit offenem Treppenauge abgelassen werden.

Weiterhin können in der Zusammenarbeit mit dem Kran des Technischen Dienstes überschwere Personen mittels der Schwerlastrage aus Fenstern von Gebäuden gerettet werden. Hierbei ist es erforderlich, dass der Kran vor dem Gebäude in Stellung gebracht werden kann (max. 10-15m Entfernung) und das Fenster nicht höher als 20m Höhe liegt.

 

Gesicherte Vorstieg

 

Im Gegensatz zu den Möglichkeiten, die eine Löschfahrzeugbesatzung mit der Absturzsicherung hat, können die Angehörigen des HRD "anspruchsvollere" Vorstiege durchführen. Sie sind trainierter, sowohl im Handling, als auch in der Höhengewöhnung.Haben längere Seile zur Verfügung und können auf spezielle Ausrüstung (Strickleitern, Bandschlingen die problemlos über scharfe Kanten gelegt werden können usw.) zurückgreifen. Des Weiteren können viele vorhandene Sicherungseinrichtungen an Auf- oder Abstiegsleitern genutzt werden.

 

Einsatzfelder könnten zum Beispiel die Betreuung und Rettung von Personen in einem funktionsuntüchtigen Riesenrad, das Erreichen von Verunglückten in technischen Anlagen oder der Auf- bzw. Abstieg um beschädigte Gebäudeteile zu erreichen (Sturmschäden), sein.

   
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