Einsatzbeginn: 06:39 Uhr
Einsatzende: 12:15 Uhr

Einsatzdauer: 05:36 Stunden/Minuten

Bericht:

Gegen kurz nach halb 7, schrillten Funkmeldeempfänger und Sirenen der Feuerwehren Gräfenhainichen, Zschornewitz, Möhlau & Jüdenberg auf.
Die Einsatzleitstelle Wittenberg alarmierte die Kräfte gemäß Alarm- & Ausrückeordnung zu einem aktiven Rauchmelder auf dem Kirchplatz.
Als die Kameraden in den Gerätehäusern angekommen waren, wurden die Privatsachen gegen die Feuerschutzbekleidung getauscht und die
Fahrzeuge schnellstens besetzt. Der Angrifftrupp des Tanklöschfahrzeuges rüstete sich vorsorglich mit schwerem Atemschutz aus.
Dies sollte eine "goldrichtige" Entscheidung sein, denn als das TLF als Ersteintreffendes Fahrzeug vor Ort war, konnte man einen Brandgeruch wahrnehmen.

Aus dem Dachstuhl des Hauses drang Qualm heraus, mittels Feuerwehraxt wurde sich gewaltsam Zugang zu dem Objekt verschafft.
Mit Wärmebildkamera und Strahlrohr ging es zu Erkundung und Absuche nach Personen in das Gebäude.
Der gesamte Bereich in der Wohnung war verraucht, Personen konnten allerdings nicht festgestellt werden.
Nachdem die gesamte Wohung abgesucht wurde, hier aber auch kein Brandherd lokalisiert werden konnte, musste sich
der Brand in der darunterliegenden Pizzeria befinden.

Der Angriffstrupp verschaffte sich nun auch zu diesen Räumlichkeiten gewaltsamen Zugang, sofort danach drang Rauch aus dem Bereich.
Nun wurde durch die geschaffene Öffnung in das Objekt eingetreten, hier schlug dem Angrifftrupp gleich eine spürbare Hitze entgegen.
Unter "Nullsicht" Bedingungen wurde der Bereich mit der Wärmebildkamera abgesucht und es konnte der Brand lokalisiert werden.
Durch effektive und geziehlte Sprühstöße wurden die Rauchschichten gekühlt und zu dem Brandherd vorgedrungen. Dieser wurde dann
Abgelöscht und Brandreste mittels Schuttmulden aus dem Gebäude entfernt.

Aufgrund der Bauweise des Hauses, welches ein Fachwerkhaus war, hatte sich der Brand aber über Hohlräume bis in das Dachgeschoss Nahrung verschafft.
Draußen wurde alles vorbereitet um einen Außenangriff über den Hubsteiger auf dem Dach des Gebäudes durchzuführen.
Im Inneren des Gebäudes wurden nun mehrere Trupps damit beauftragt, die Wände welche sich aus mehrlagigem Gipskarton befanden zu öffnen.
Hier wurde nun festgestellt, das sich der Brand auf jeder Etage durchgefressen hatte und die Balken des Fachwerkhauses brannten.
Brennende Balken und Glutnester wurden immer wieder sofort mit Wasser abgelöscht, da der Brand aber bis in jeden Winkel durch den Hohlraum gekrochen war,
galt es nun auf allen Ebenen des Gebäudes die Wände großflächig zu öffnen um den Brand unter Kontrolle zu bringen.

In dem angrenzendem Gynasium wurden vorsorglich zwei Klassenräume für den Unterricht gesperrt, dies war aber nur eine reine Vorsichtmaßnahme.

Als alle Wände nun im Inneren des Gebäudes geöffnet waren, wurde in jeder Etage und im Dachstuhl die Balken und Brandstellen mit Netzmittel abgelöscht.
Dies brachte nun den gewünschten Erfolg und es konnte "Feuer aus" gemeldet werden.

Nun galt es alle eingesetzten Gerätschaften wie Schläuche, Scheinwerfer usw. zu säubern und diese auf den Fahrzeugen zu verlasten.

Die Feuerwehrtechnische Zentrale kam mit einem Gerätewagen-Logistik vor Ort um die eingesetzten Atemschutzgeräte mit Masken sowie die Schläuche vor Ort zu tauschen.
Nachdem die Fahrzeuge wieder bestückt waren, konnten alle eingesetzten Kräfte die Einsatzstelle wieder verlassen.

Insgesamt kamen bei diesem Einsatz 5 Trupps unter schwerem Atemschutz zum Einsatz, eine Kameradin verletzte sich leicht an der Einsatzstelle und wurde medizinisch versorgt.

Ein Großes Dankeschön auch an die Fleischerei Christian Ziemer in Gräfenhainichen, welche uns an der Einsatzstelle mit kostenlosen Bockwürsten versorgte.

 

An dieser Stelle sei nochmals gesagt, das seit dem 01.01.2016 in Sachsen-Anhalt in allen Wohnungen und Gebäuden ob Alt- oder Neubau und Bestandswohnung eine Rauchmelderpflicht gilt.
Dieser Bericht zeigt, das durch einen aktiven Rauchmelder frühzeitig die Feuerwehr Maßnahmen treffen kann, um Menschenleben zu retten oder Sachwerte zu schützen.
Auch wenn keiner zu Hause ist, Nachbarn oder Fußgänger hören einen Rauchmelder der Alarm schlägt.

 

Pressebericht der Mitteldeutschen Zeitung

 

 

Fahrzeuge im Einsatz:

 

     ELW

 

TLF 16/25    

 

 TM 27    

 

Weitere Kräfte: Fw Zschornewitz, Fw Jüdenberg, Fw Möhlau, stellv. Stadtwehrleitung, Abschnittsleiter Süd, Rettungsdienst, Polizei, Brandursachenermittlung, Statiker, Stadtverwaltung GHC, FTZ

Einsatzbilder: (zum vergrößern bitte auf das Bild klicken)

 

 
Hinweis:
In unserem Internetauftritt berichten wir ausführlich über unsere Einsätze, hierbei wurde in diesem Bericht auch Bildmaterial eingefügt. Diese Bilder wurden erst gemacht, als das Einsatzgeschehen es zugelassen hat oder wurden durch Presseverantwortliche gemacht! Es werden keine Bilder von Verletzten oder Toten gemacht und hier veröffentlicht. Sollten Sie Einwände gegen die hier veröffentlichen Fotos oder Berichte haben, so wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an unseren Webmaster.
   
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